"Kontroverses Verbrennerverbot: Eine Überreaktion ohne Rücksicht auf Realitäten?"

Kreis CDU diskutiert mit Jens Gieseke (MdeP) über das EU-Verkaufsverbot für Verbrenner

Die jüngsten Schritte zur Einführung eines Verbrennerverbots durch das Europäische Parlament bis zum Jahr 2035 für Personenkraftwagen hat eine Welle der Besorgnis
und des Unbehagens in der Bevölkerung und nicht zuletzt auch in der Industrie ausgelöst. Grund genug für die Kreis-CDU, einen Kritiker des grundsätzlichen Verbotes zu einem Diskussionsabend einzuladen. Mit dem niedersächsischen
Europaabgeordneten Jens Gieseke konnte ein kompetenter Gesprächspartner gewonnen werden.


Während der Übergang zu umweltfreundlicheren Antrieben zweifellos wichtig ist, stellt das pauschale Verbot von Verbrennungsmotoren eine überstürzte Maßnahme
dar, die die realen Herausforderungen und Bedenken der Menschen ignoriert, so die vielfache Meinung der Gäste an diesem Abend. Mangelnde Ladeinfrastruktur und der
stockende Ausbau der erneuerbaren Energien sind dabei nur zwei Aspekte, die große Herausforderungen darstellen, zu denen es bis dato keine ausreichenden Antworten gibt. Die Umstellung des gesamten Transportgewerbes auf elektrische
Antriebe bzw. auf die Schiene stellt die fast noch größere Hürde in diesem Zusammenhang dar.


Anstatt auf rigorose Verbote zu setzen, sollten Regierungen und die Industrie gemeinsam in die Entwicklung innovativer Technologien investieren, um die Emissionen schrittweise zu reduzieren. Ein radikales Verbot von Verbrennungsmotoren könnte mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen.
Maßnahmen zur CO₂-Reduzierung bei Kraftfahrzeugen sollten daher sorgfältig und mit fundierter Folgenabschätzung
umgesetzt werden. Gerade in unserer Region, die von der Autoindustrie und den vielen Zulieferfirmen geprägt ist, könnte ein Verbot von Verbrennungsmotoren massiven Arbeitsplatzverlusten in diesem Sektor führen, was sich wiederum negativ auf die Wirtschaft der gesamten Region auswirken könnte.


Der Verkehrsexperte Gieseke (MDEP) betonte: „Wir brauchen Technologieoffenheit und den Wettbewerb der besten Ideen.“ Er kritisierte vor allem die Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen, die das Verbot im Europaparlament auf den Weg gebracht hätten. Gieseke selbst hatte als Sprecher seiner Fraktion für eine deutliche CO2-Einsparung geworben, aber ausdrücklich gefordert: „Wir dürfen uns nicht allein auf die Elektromobilität fokussieren.“ Im Hinblick auf die laufende Diskussion zur CO2- Reduzierung bei LKW warnte Gieseke davor, die Fehler aus der PKW-Regulierung zu wiederholen.
„Die Realität und die Diskussion heute zeigen deutlich, dass Theorie und Praxis ganz weit voneinander entfernt sind“, so der Kreisvorsitzende der Wolfenbütteler CDU Holger Bormann. „Ich erwarte von der Politik, den Blick auf die Realitäten so
fokussieren und der Wissenschaft zuzutrauen, neben dem Elektroantrieb auch andere Möglichkeiten nicht aus den Augen zu verlieren.“
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Mit uns im Gespräch!- Die Kreis – CDU hat in den kommenden Wochen weitere Diskussionsrunden und Veranstaltungen geplant. Schon jetzt möchten wir auf zwei weitere Termine hinweisen. Am 21. September 2023 (18:30 Uhr) gibt es ein CDU-Open-Air auf dem Gelände des Autohauses Bormann. Gast an diesem Abend wir David Mc Allister sein. Ehemaligen
niedersächsischen Ministerpräsident und heutiger Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Europäischen Parlament.
Am 03. Oktober 2023 startet ab 11:30 Uhr die erste Familie- Deutschlandwanderung auf Schloss Oelber in Baddeckenstedt.

 

Foto: Philipp ZiebartFoto: Philipp Ziebart