Der Vorstand des CDU Kreisverbandes Wolfenbüttel traf sich jüngst mit Vertretern des Asse-II-Koordinationskreises im Asse-Info-Zentrum. An dem Gespräch nahmen auch die Samtgemeindebürgermeister Dirk Neumann (Elm-Asse) und Marco Kelb (Sickte) teil.
Heike Wiegel vom Verein aufpASSEn e.V. gab hierbei einen Überblick über die derzeit pressierenden Themen im Zusammenhang mit der Rückholung des Atommülls aus der Schachtanlage Asse II. Hierbei ging Sie äußerst kritisch auf Abwägungsprozesse und Entscheidungen der Betreibergesellschaft BGE und
des zuständigen Bundesministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz ein. Im besonderen Fokus stehe zurzeit insbesondere die Entscheidung des Bundes, den rückgeholten Atommüll in einem auf der Asse positionierten Zwischenlager einzulagern, bis ein entsprechendes Endlager bereitstehe. Letzteres werde frühestens in den 2080er Jahren der Fall sein. „Die Bürgerinitiativen vor Ort (A2K) arbeiten mit allen demokratischen Parteien gern zusammen, um gemeinsam für die Asse-Region das möglichst Beste
zu erreichen. Die BGE informiert zwar aber marschiert durch und arbeitet nicht mit Beteiligten vor Ort zusammen. Sie muss endlich fair und ehrlich mit der Asse-Region umgehen. Dazu müssen die seit Jahren bekannt fehlerhaften Studien und Berichte korrigiert werden und ein Zwischenlagervergleich mit
weiteren Standorten, die mindestens vier Kilometer vom Zwischenlager bis zum Wohnort entfernt liegen, umgesetzt werden. Hierbei geht es um mehr Sicherheit, „ so Heike Weidel abschließend im Gespräch.
Dirk Neumann unterstrich: „Der Bund ignoriert die Interessen unserer Region. Wir erwarten, dass von der Asse entfernt liegende potentielle Standorte ebenfalls auf ihre Eignung als Zwischenlagerstandort untersucht werden. Den Atommüll aus einem instabilen Berg zu holen und dann wieder auf dem
instabilen Berg abzulegen kann doch nicht die beste und sicherste Variante sein.“ Wiegel ergänzte, dass bei einem Standortvergleich nur Standorte mit einer Entfernung von mindestens 4 Kilometern zur Wohnbebauung herangezogen werden sollten.
Marco Kelb betonte, dass es zu der Forderung nach einem Standortvergleich eine große Einigkeit in der Region rund um die Asse gäbe. Diese Einigkeit wird uns starkmachen und helfen, für diese Forderung mit spürbarem Nachdruck auch gegen anhaltenden Widerstand aus Berlin einzutreten.
Der CDU Kreisverband Wolfenbüttel tritt ebenso wie der CDU Landesverband Braunschweig, der hierzu auf seinem jüngsten Parteitag entsprechende Beschlüsse gefasst hat, für einen Zwischenlager-Standortvergleich mit assefernen Standorten ein. Auch war sich der CDU-Kreisvorstand einig, dass das Bundesumweltministerium und die BGE, unter anderem auch durch die einsame Entscheidung zur geplanten Sperrung der Kreisstraße zwischen Remlingen und Groß Vahlberg, einer gedeihlichen Zusammenarbeit die Basis entzogen habe, so dass derzeit keine Grundlage für die Entwicklung eines
Beteiligungsprozesses gesehen werde. CDU-Kreisvorsitzender Holger Bormann sicherte den Vertretern des Asse-II-Koordinationskreises und
den anwesenden Samtgemeindebürgermeistern zu, weiterhin hierzu im Gespräch zu bleiben und für den Standortvergleich zu werben. Hierzu werde er auch gemeinsame Gespräche mit Abgeordneten in Land und Bund ermöglichen.